GEDANKEN und HANDELN

 

 

 

In unserer heutigen Zeit wird viel über Spiritualität, Energetik und Lebensweisen gesprochen und diskutiert. Menschen analysieren den Geist, die Ebenen von Göttern, Engeln und Bewusstsein, sowie die materielle Ebene. Der Mensch versucht, diese Bereiche wissenschaftlich zu erklären, um daraufhin etwas tun zu können. Doch leider bleibt es allzu oft bei dieser mechanischen Art des Denkens ohne praktische Ausführung. Viele Dinge werden über-analysiert und klein-gedeutet bis nichts mehr übrigbleibt. Statt allmählich in ein Handeln zu kommen, gewinnt die Welt immer mehr an Wissen, ohne die praktische Umsetzung. Dies ist vor allem in den menschlichen und zwischenmenschlichen Ebenen zu erkennen.

 

So wird behauptet, dass sich die Welt ändert, viele Menschen ein besseres Leben führen würden und freier würden. In der irdischen Realität und im Handeln schaut es nicht immer so aus wie es vom Wissen dargestellt wird. Die Menschheit wird im Gesamten nicht wirklich gesünder, die psychischen Leiden und Unzufriedenheiten nehmen zu. Trotz des enormen Wissensschatzes, welchen man angesammelt hat, kommt der Mensch in den psychischen Ebenen nicht wirklich vorwärts! Wissen ist im irdischen, mechanischen Leben nützlich und teilweise unabdingbar. In der psychischen, seelischen und geistigen Ebene ist dieses Wissen nur geringfügig notwendig. Wissen führt auf diesen Ebenen weg von Empfindsamkeit, Achtsamkeit und Miteinander.

 

Menschen flüchten sich gerne aus Angst vor dem Leben oder eigener innerer Probleme in irgendeine Form der Spiritualität oder Lebensweise. Sie folgen beispielsweise einer besonderen Ernährungsform, einem bestimmten Glauben oder anderen Glaubensmustern. Diese werden jedoch meist aus dem Denkprozess heraus angenommen. Das Denken ist immer geprägt aus der Vergangenheit. Sie denken, dass ihre Ernährungsform besonders gut und wichtig ist, versteifen sich darauf und vergessen dabei das Leben selbst und die vielen anderen schönen Momente. Im Leben ist alles wichtig, nicht nur ein kleiner Teil davon. 

 

Ebenso ist es bei den "energetischen“ und „spirituellen" Menschen. Sie sagen, es ginge um Frieden und Freiheit, um Gott und Vergebung. Doch im alltäglichen Leben wird oft nur geredet und nicht gehandelt. Eine Gruppe schimpft über die andere und behauptet, dass sie besser sind, besseren Spiritualität ausüben oder den "richtigen" Gott haben. Alles nur Wirrwarr. Das Handeln passt oft nicht zum Bild des Lebens und der Darstellung bestimmter Gruppen. Viel Gerede und nichts dahinter. Es wird sich gerne in gewisse Konzepte geflüchtet, sich darauf versteift und dadurch das lebendige Handeln unterdrückt. Man folgt einer bestimmten Form und nicht dem Augenblick. Vieles ist vorgegeben. Streng nach Form, manchmal ohne Herz und die Sicht für die Natur, sowie die anderen Wesen unseres Planeten. Das Leben besteht aus Handeln und nicht aus Geschwätz. Worte tun nichts, aus Worten entsteht nichts. Worte entstehen aus dem Denken, aus der Vergangenheit. So reden manche nur, ohne die praktische Handhabung des gesagten. In der Yoga-Szene wird so viel über Asanas, Atmung, Meditation geredet, doch das Wichtigste wird oft vergessen und die Lebensweise in Form von Yama und Niyama wird gerne unterdrückt. Denn die bräuchte man angeblich gar nicht so wirklich. Die Frage stellt sich daraufhin, warum man auf der Suche nach Freiheit oder Gott ist. Hat man diese Suche vom Leben abgetrennt? Leben wird nicht hier auf der Erde und in einem menschlichen Umfeld? Viele flüchten in Spiritualität, Ashrams und nehmen dabei all ihre inneren Probleme und Schwierigkeiten mit. Leben ist im Hier und Jetzt, nicht gestern oder heute, nicht im Ashram oder im Büro.......Leben ist überall und kann überall praktiziert werden, nicht nur auf der Matte. Wie kann es sein, dass es so viel Wissen gibt und sich so wenig im Zwischenmenschlichen verändert. Die heutige Welt ist ziemlich kalt geworden und hat sich dem Leistungsdruck ergeben. Viel Gerede und Wissen, wenig Herzlichkeit. Kriege, Machthunger, aber wenig Demut und Hingabe. So bin ich für die Menschen dankbar, die mir ein wenig (oder auch viel) Herzenswärme schenken. Lebendigkeit ist Handeln, nicht Denken. Lebendigkeit beinhaltet Liebe, Herzlichkeit, Achtsamkeit und den Wunsch ein besseres Leben zu führen.